Hausgottesdienst zu Palmsonntag 2021

(nach dem Frühstück oder erst am Nachmittag. Kreuz aufstellen und Kerze anzünden. Wenn vorhanden Palmzweige bereithalten, die am Ende ans Kreuz gesteckt werden.)

 

Wir sprechen bewusst das Kreuzzeichen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Wir singen oder beten das Lied aus dem Gotteslob 360,1:  

Macht weit die Pforten in der Welt

Macht weit die Pforten in der Welt

Macht weit die Pforten in der Welt, / ein König ist’s der Einzug hält, / umglänzt von Gnad und Wahrheit. / Wer von der Sünde sich gewandt, / wer auf vom Todesschlafe stand, / der siehet seine Klarheit. / Seht ihn weithin herrlich schreiten, Licht verbreiten, / Nacht zerstreut er, / Leben, Fried und Wonne beut er.

 

Schriftlesung nach Johannes (12,12-15)

Jesus ritt bei seinem Einzug in Jerusalem auf einem Eselfohlen. Der König kommt in Einfachheit, um für die Kleinen, Notleidenden, Suchenden da zu sein. Sie sagen damals Hosianna, den Sohn Davids. Auch wir können ihm danken! Denn Jesus, so sagt es Paulus, „der reich war, wurde unseretwegen arm, um uns reich zu machen“ (vgl. 2 Kor 8, 9).

Die Volksmenge, die sich zum Fest eingefunden hatte hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen würde. Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen und riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!

Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf - wie es in der Schrift heißt:

Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin.

  

Wir nehmen eine Palmweihe vor mit dem Zweig und beten:

Guter und zugewandter Gott. Dieser grüne Zweig, ein Zeichen des Lebens und des Sieges, den dein Sohn Jesus Christus für uns ermöglicht hat, möge uns eine bleibende Erinnerung sein, wenn wir ihn an das Kreuz stecken. Denn im Kreuz ist Heil, so sagen wir zu Recht. Segne also dieses Zeichen, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

(wenn Weihwasser im Haus ist, kann man ihn kurz damit besprühen oder hineinhalten)

Singt dem König Freudenpsalmen

Singt dem König Freudenpsalmen

23. März 2021

Singt dem König Freudenpsalmen, / Völker ebnet seine Bahn! / Zion streu ihm deine Palmen, / sieh dein König naht heran! / der aus Davids Stamm geboren, / Gottes Sohn von Ewigkeit, / uns zum Heiland auserkoren: / Er sei hoch gebenedeit.

Sieh, Jerusalem, dein König, / sieh, voll Sanftmut kommt er an; / Völker, seid ihm untertänig, / er hat allen wohlgetan! / den die Himmel hoch verehren, / dem der Chor der Engel singt, / dessen Ruhm sollt ihr vermehren, / da er euch den Frieden bringt!

 

Gebet

Gott, es ist großartig zu wissen, dass Du uns Jesus, deinen Sohn gesandt hast, damit er uns Deine liebende und verzeihende Zuwendung zeigen sollte. Er hat sein Leben davon bestimmt und allen, die ihm begegneten diese Zuwendung geschenkt. Er gab sie selbst noch im Leiden und Kreuzestod für uns. Deshalb dürfen wir aus dieser Erlösung leben. Lass uns ihm in allem folgen und – wie er – Dich darin erkennen und bezeugen. Darum bitten wir durch unseren König und Herrn Jesus Christus. Amen.

 

Schriftlesung aus dem Philipperbrief (2,6-11)

Dieser Hymnus kommt Paulus ganz aus dem Herzen. Möge er auch unser Herz berühren.

 Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich.

Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, / bis zum Tod am Kreuz.

Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt:

"Jesus Christus ist der Herr" - zur Ehre Gottes, des Vaters.

 

Wir singen oder beten das Lied aus dem Gotteslob Nr. 805,1-3:

Liebe ist nicht nur ein Wort

Liebe ist nicht nur ein Wort

Liebe ist nicht nur ein Wort, / Liebe, das sind Worte und Taten, / als Zeichen der Liebe ist Jesus geboren, / als Zeichen der Liebe für diese Welt.

Freiheit ist nicht nur ein Wort, / Freiheit, das sind Worte und Taten, / als Zeichen der Freiheit ist Jesus gestorben, / als Zeichen der Freiheit für diese Welt.

Hoffnung ist nicht nur ein Wort, / Hoffnung, das sind Worte und Taten, / als Zeichen der Hoffnung ist Jesus lebendig, / als Zeichen der Hoffnung für diese Welt.

 

Evangelium: Passion nach Markus in Auszügen

 

1. Gang zum Ölberg (14,26-31)

Nach dem gemeinsamen Mahl und Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet alle an mir Anstoß nehmen und zu Fall kommen; denn in der Schrift steht: Ich werde den Hirten erschlagen, dann werden sich die Schafe zerstreuen. Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen. Da sagte Petrus zu ihm: Auch wenn alle an dir Anstoß nehmen - ich nicht!

Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Noch heute Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

Petrus aber beteuerte: Und wenn ich mit dir sterben müsste - ich werde dich nie verleugnen. Das gleiche sagten auch alle anderen.

 

  • Die Jünger haben ihn nicht verstanden und schliefen, als er bewegt zum Vater betete. Angst überfällt ihn, wer kann es ihm verdenken, ahnt er doch sein grausames Ende.
  • Verschlafen wir oder übersehen wir auch die Not Anderer?

 

2. Gebet in Getsemani (14,32-42)

Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch und wartet hier, während ich bete. Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich.

Da ergriff ihn Furcht und Angst, und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht! Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe. Er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst soll geschehen.

Er ging zurück und fand die Jünger schlafend. Da sagte er zu Petrus: Simon, du schläfst? Konntest du nicht einmal eine Stunde wach bleiben? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.

Und er ging wieder weg und betete mit den gleichen Worten.

Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. Und er kam zum dritten Mal und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Es ist genug. Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert.

Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da.

  • Warum ist der Kelch wirklich nicht an ihm vorübergegangen?
  • Wer kennt diese Frage nicht! Das verbindet uns mit ihm und darin verbindet er sich jetzt mit uns, um uns zu sagen, dass er alles mitträgt und vor Gott trägt.

 

3. Gefangennahme (14,43-52)

Noch während er redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern, den Schriftgelehrten und den Ältesten geschickt worden.

Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es. Nehmt ihn fest, führt ihn ab und lasst ihn nicht entkommen. Und als er kam, ging er sogleich auf Jesus zu und sagte: Rabbi! Und er küsste ihn.

Da ergriffen sie ihn und nahmen ihn fest.

Einer von denen, die dabeistanden, zog das Schwert, schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen. Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und lehrte und ihr habt mich nicht verhaftet; aber (das ist geschehen), damit die Schrift in Erfüllung geht.

Da verließen ihn alle und flohen. Ein junger Mann aber, der nur mit einem leinenen Tuch bekleidet war, wollte ihm nachgehen. Da packten sie ihn; er aber ließ das Tuch fallen und lief nackt davon. 

  • Ein weiterer Verrat führt zur Gefangennahme, sogar der Verrat eines Freundes, der hoffte, dass Jesus vor geistlichen und römischen Verantwortlichen seine Macht als Messias zeigen würde.
  • Für wen haltet ihr mich, so hatte er sie gefragt – er hält ihn für den, der alle irdische Macht bricht.
  • Was erwarten wir von ihm? Stehen wir auf der Seite des Judas, oder auf der Seite Jesu?

 

4. Verleugnung durch Petrus (14,66-72)

Als Petrus unten im Hof war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters. Sie sah, wie Petrus sich wärmte, blickte ihn an und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Nazareth zusammen. Doch er leugnete es und sagte: Ich weiß nicht und verstehe nicht, wovon du redest. Dann ging er in den Vorhof hinaus.

Als die Magd ihn dort bemerkte, sagte sie zu denen, die dabeistanden, noch einmal: Der gehört zu ihnen. Er aber leugnete es wieder ab. Wenig später sagten die Leute, die dort standen, von neuem zu Petrus: Du gehörst wirklich zu ihnen; du bist doch auch ein Galiläer. Da fing er an zu fluchen und schwor: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet.

Gleich darauf krähte der Hahn zum zweiten Mal, und Petrus erinnerte sich, dass Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er begann zu weinen. 

  • „Ich kenne diesen Menschen nicht!“ Eine nicht nachvollziehbare, unglaubliche Distanzierung.
  • Neigen wir nicht auch gelegentlich zur Distanzierung? Wer bekennt sich schon öffentlich zu Gott, zu Christus und zur Glaubensgemeinschaft?
  • Dreimal verleugnet er! Der Hahnenschrei lässt ihn erwachen.
  • Welchen Weckruf brauchen wir, um uns zu Christus zu bekennen und seine Nachfolge anzutreten.

 

5. Kreuzigung und Tod (15,20.33-37)

Sie führten Jesus zur Kreuzigung. Einen Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Zyrene, den Vater des Alexander und des Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.

Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine Finsternis herein. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloï, Eloï, lema sabachtani, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Hört, er ruft nach Elia. Einer lief hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Dabei sagte er: Lasst uns doch sehen, ob Elia kommt und ihn herabnimmt.

Jesus aber schrie laut auf. Dann hauchte er den Geist aus. 

  • Für uns ist er gestorben – weil er uns unglaublich liebt!
  • Wie sagt es Paulus: Wenn ich nicht die Liebe lebte, wäre alles, was ich tue, nichts!
  • Danke wir ihm für seinen Weg für uns!

 

Gebet

Danke, Gott, für mein Leben.

Danke für alle guten Gaben, die Du uns schenkst.

Danke für die guten Gedanken, die mir helfen, das Leben positiv zu sehen.

Danke für alle guten Worte, die loben, helfen und trösten und Vergebung sprechen.

Danke für jedes gute Werk, das unterstützt, hilft und heilt.

Danke für deine Güte, deinen Frieden und deine Liebe, welche mein Leben immer begleiten.

(S.T. nach Bruder Titus)

 

Wir beten miteinander das Vater unser:

Vater unser, der du bist im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme, dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit,
in Ewigkeit. Amen.

 

Schlussimpuls

von Andreas Knapp:

Passion

Aus dem brennenden Dornbusch
flechten sie eine Krone
Deine Liebe aber
brennt nicht aus

Deine ausgebreiteten Arme
Kraftfeld zu dir hin
Dein letzter Blick

offen wie eine Wunde

Im Verschmachten noch
Ich bin für euch da

 

Gebet (Gotteslob 5,5):

Herr Jesus Christus, bleib bei uns

als das Licht in der Finsternis

als die Macht in unserer Ohnmacht

als das Leben in unserem Tod

als der Trost in unserem Leid

als die Kraft in unseren Versuchungen

als das Erbarmen in unserer Friedlosigkeit

als die Hoffnung in unserem Sterben

als das Leben unseres Lebens.

 

Dreimal sprechen wir zum Abschluss:

(Während wir sprechen, stecken wir den Palmzweig an das Kreuz)

Gekreuzigter Herr Jesus, erbarme dich unser.

 

Segen

Der Herr segne und behüte uns, der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten, der Herr schenke uns seinen Frieden.

Das gewähre uns der dreieinige Gott:

Der Vater, durch den Sohn, im Heiligen Geist. Amen.

 

Wir singen oder beten das Lied aus dem Gotteslob Nr. 456,1+3:

Herr, du bist mein Leben

Herr, du bist mein Leben

Herr, du bist mein Leben, Herr du bist mein Weg. / Du bist meine Wahrheit, die mich leben lässt. / Du rufst mich beim Namen, sprichst zu mir dein Wort. / Und ich gehe deinen Weg, du Herr gibst mir den Sinn. / Mit dir hab ich keine Angst, gibst du mir die Hand. / Und so bitt ich, bleibe doch bei mir.

Vater unsres Lebens, wir vertrauen dir. / Jesus, unser Retter, an die glauben wir, / und du, Geist der Liebe, atme du in uns. / Schenke du die Einheit, die wir suchen auf der Welt. / Und auf deinen Wegen führe uns ans Ziel. / Mache uns zu Boten deiner Liebe.

 

Gelobt sei Jesus Christus. In Ewigkeit. Amen.